Rund 1,8 Millionen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben aktuell mindestens einen Minijob bei der Minijob-Zentrale gemeldet. Damit beschäftigt mehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland eine Minijobberin oder einen Minijobber. Zum zweiten Mal hat die Minijob-Zentrale Ende 2023 eine Online-Befragung von der IK-Research (vormals Start Forschungsgesellschaft mbH) durchführen lassen. Sie erhielt von den Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erneut Bestwerte.
Befragt wurden erneut die gewerblichen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Zur Grundgesamtheit zählten alle 1.848.600 Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die zum Stichtag 30.09.2023 mindestens einen gewerblichen Minijob bei der Minijob-Zentrale gemeldet hatten. Privathaushalte wurden für diese Studie explizit nicht berücksichtigt.
Die Zusammenarbeit mit der Minijob-Zentrale wurde in neun Teilaspekten abgefragt, die durchweg gute Noten erhielten. Bei allen Teilaspekten fallen die Beurteilungen positiver als vor sechs Jahren aus, insbesondere bei der Reaktionszeit und der Qualität von Beratungen per E-Mail sowie per Post.
Die besten Noten gab es für das originäre Geschäft der Minijob-Zentrale: die Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens (beide im Mittel 1,72 - erfragt in Schulnoten von "sehr gut" bis "mangelhaft"). Von 39,0% der Befragten gab es hier ein „sehr gut“, nur 7,5% bzw. 7,1% vergaben eine schlechtere Note als „gut“. Diese Personen bekamen die Gelegenheit eigene Verbesserungsvorschläge zu geben. Bei der Beratungsqualität schneidet die Telefonberatung mit einer 1,96 im Mittel ebenfalls besonders gut ab.
Die Minijob-Zentrale informiert die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über Anschreiben, Broschüren und einen umfangreichen Internetauftritt. Dieser Service kommt sehr gut an: Die Bewertungen liegen im Durchschnitt zwischen 1,83 und 2,00. Sie sind damit durchgehend besser als bei der Befragung 2017. Die Informationen sind aus Sicht der Befragten gut auffindbar, verständlich und hilfreich.
Wenn es um Informationen über Minijobs geht, nutzen die meisten Befragten das Internet. Rund 90% schauen auf die Website der Minijob-Zentrale. Inzwischen geben sogar 38,2% an, hier regelmäßig nach Informationen zu suchen.
Der Newsletter der Minijob-Zentrale wird mit 64,9% zwar etwas seltener gelesen als vor sechs Jahren (68,7%), nimmt aber weiterhin eine zentrale Rolle beim Informationsverhalten ein. Weiterhin zu beobachten ist die Tendenz, dass Broschüren und Flyer deutlich weniger genutzt werden (58,9%). Damit ist die Website der Minijob-Zentrale mit dem zwischenzeitlich eingebundenen Magazin und der Verortung des Newsletters zunehmend zum zentralen Informationspunkt in der Medien-Architektur der Minijob-Zentrale geworden. Hier werden auch Kommunikationsangebote und Kontaktpunkte bereitstellt.
Von den Nutzern der Sozialen Medien sind Facebook (59,2%) und YouTube (56,7%) die wichtigsten Informationskanäle der Minijob-Zentrale. Weitere 48,9% führen diesbezüglich Instagram an. „X“, ehemals Twitter, hat im Vergleich zu 2017 stark an Bedeutung verloren und wird nur noch ganz selten genannt. Der YouTube-Kanal der Minijob-Zentrale bekommt zudem deutlich bessere Bewertungen als vor sechs Jahren.
Ein wesentlicher Bestandteil der Befragung war bereits im Jahr 2017 die Zuordnung von bestimmten Eigenschaften auf die Minijob-Zentrale und auf Behörden im Allgemeinen. Das generelle Image der Minijob-Zentrale war schon vor sechs Jahren besser als das Image von Behörden im Allgemeinen. Tatsächlich sind die Bewertungen für die Minijob-Zentrale noch besser geworden. Bei allen bewerteten Aspekten sind seit 2017 weitere Verbesserungen zu beobachten. Der ohnehin schon bestehende Abstand zum allgemeinen Behördenimage ist somit nochmals größer geworden.
Alle zu bewertenden Begriffe werden der Minijob-Zentrale grundsätzlich zugeschrieben. Insbesondere sind sich die meisten einig, dass die Minijob-Zentrale freundlich, kompetent und zuverlässig ist. Bei den Einschätzungen der Behörden im Allgemeinen werden die Eigenschaften unkompliziert und schnell am schlechtesten bewertet. Auch diesbezüglich wird die Minijob-Zentrale deutlich besser eingeschätzt.
Als Gesamtnote geben mehr als 80 Prozent der Minijob-Zentrale mindestens die Note „gut“, rund 15 Prozent vergeben hier sogar die Note „sehr gut“ (vgl. Abb. 5). Die Durchschnittsnote liegt bei 2,08. Sie hat sich damit gegenüber 2017 leicht verbessert (2,16).
„Die Minijob-Zentrale ist eine verlässliche und angesehene Institution. Als öffentliche Einrichtung bezieht sie Bestwerte in allen Bereichen ihres Aufgabengebietes.“
Dr. Rainer Wilhelm, Mitglied der Geschäftsführung
Anzahl der Mitarbeiter*innen
Beitragseinnahmen aus Minijobs
(Jahr 2023)
Anzahl Minijobber
(Dez. 2023)
Anzahl Minijobs
(Dez. 2023)
Anzahl der zu betreuenden Arbeitgeberkonten
(Dez. 2023)
Eingehende Post, Fax und E-Mail
(Jahr 2023)
Ausgehende Postdokument
(Jahr 2023)
Eingehende Anrufe
(Jahr 2023)
Eingehende Meldungen zur Sozialversicherung
(Jahr 2023)
Eingehende Hauhaltsschecks
(Jahr 2023)
Impressions in den sozialen Medien
(Jahr 2023)
| 31.12.2023 | ||
| Arbeitgeber*innen insgesamt | 2.119.472 | |
| davon im gewerblichen Bereich | 1.839.012 | |
| davon in Privathaushalten | 280.460 | |
| Minijobber*innen insgesamt | 6.932.651 | |
| davon im gewerblichen Bereich | 6.672.865 | |
| davon in Privathaushalten | 259.786 | |
| Struktur der Minijobber*innen | ||
| Gewerblicher Bereich | ||
| Männer | 43,4 % | |
| Frauen | 56,6 % | |
| Privathaushalte | ||
| Männer | 11,6 % | |
| Frauen | 88,4 % | |
| Durchschnittsalter der Minijobber*innen | ||
| Gewerblicher Bereich | ||
| unter 25 Jahre | 18,3 % | |
| 25 bis 65 Jahre | 64,8 % | |
| älter als 65 Jahre | 16,9 % | |
| Privathaushalte | ||
| unter 25 Jahre | 3,1 % | |
| 25 bis 65 Jahre | 77,2 % | |
| älter als 65 Jahre | 19,7 % | |
| Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen | 1.162.000 | |||
| Gastgewerbe | 884.980 | |||
| Gesundheits- und Sozialwesen | 757.803 | |||
| Verarbeitendes Gewerbe | 450.039 | |||
| Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen | 828.866 |
| Durchschnittsverdienste | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
| Minijobs gewerblicher Bereich | 288,04€ | 300,40€ | 303,75€ | 309,28€ | 312,64€ | 320,35€ | 310,17€ | 324,19€ | 346,11€ | |
| Minijobs Privathaushalte | 182,38€ | 182,31€ | 182,52€ | 182,40€ | 184,02€ | 187,13€ | 193,98€ | 198,15€ | 203,70€ |
| Gesamtbetrag | 9,24 Mrd. Euro | |||
| davon | ||||
| Rentenversicherung | 4,69 Mrd. Euro | |||
| Krankenversicherung | 3,68 Mrd. Euro | |||
| Einheitliche Pauschsteuer | 0,56 Mrd. Euro | |||
| Arbeitgeberversicherung | 0,29 Mrd. Euro | |||
| BA-Insolvenzgeldumlage | 0,02 Mrd. Euro |
(in Milliarden Euro)
foto: WHYFRAME/Shutterstock.com
