Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat seit Mitte März 2020 das gesellschaftliche Leben auf allen Ebenen tiefgreifend verändert und Auswirkungen nach sich gezogen, die bis dahin kaum vorstellbar waren. Vieles Gewohnte ist anders geworden und wurde den veränderten Bedingungen angepasst. Geschäfte, Schulen und Kindertagesstätten wurden geschlossen, industrielle Betriebe heruntergefahren. In vielen Unternehmen, auch in der Sozialversicherung, wurde die Büroarbeit auf Homeoffice umgestellt. Die Menschen haben gelernt, mit Kontaktsperre, Mundschutz und strikten Hygieneregeln umzugehen. Dem Grundrecht auf „Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“ (Art. 2 GG) wurden andere Grundrechte untergeordnet, um Leben zu retten. Unser Gesundheitssystem und insbesondere unsere medizinische Versorgung in den Krankenhäusern haben den Herausforderungen erfolgreich standgehalten. Die Sozialversicherung insgesamt hat auch in schwieriger Zeit für soziale Sicherheit und soziale Abfederung gesorgt.
Der Verbund der Knappschaftskrankenhäuser in der Knappschaft Kliniken GmbH hat in der Coronakrise gut funktioniert. Die Kliniken haben sich zum Beispiel gegenseitig mit Versorgungsmaterial ausgeholfen und frühzeitig Versorgungsstrategien abgestimmt. Versorgungsstrategien abstimmen hieß in erster Linie mehr Intensivbetten und Beatmungskapazitäten für die Patientenversorgung bereitzustellen. Die Krankenhäuser in der Knappschaft Kliniken GmbH haben unmittelbar zu Beginn der Pandemie ihre Kapazitäten fast verdoppelt von 209 Betten auf 412 Intensivbetten mit 346 Beatmungsmöglichkeiten. Für die Aufstockung der Intensiv- und Beatmungskapazitäten mussten zum Teil Umbaumaßnahmen durchgeführt und zusätzliche Medizintechnik beschafft werden. Dies war ein wichtiger Beitrag zur intensiv-medizinischen Versorgung in Deutschland und ein zentraler Aspekt in der Pandemie-Bekämpfung.
Wichtig waren und sind bis heute auch die Leistungen der Knappschaftskrankenhäuser als Testzentren im Rahmen der nationalen Teststrategie. In insgesamt fünf Krankenhausgesellschaften der KNAPPSCHAFT kann das Testangebot von jedem in Anspruch genommen werden.
Seit Mitte 2021 sind etliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus aufgrund gesunkener Inzidenzen gelockert, obwohl die Gefahr durch neue Virusvarianten längst nicht gebannt ist. In den Krankenhäusern wurden vor dem Hintergrund sinkender Inzidenzen das Leistungsgeschehen wieder auf Normalbelegung hochgefahren und elektive Operationen durchgeführt. Ebenfalls seit Mitte 2021 steht die Knappschaft-Bahn-See in den Auskunfts- und Beratungsstellen der Rentenversicherung und in den SMD-Dienststellen sowie die KNAPPSCHAFT als Krankenversicherung in ihren Geschäftsstellen auch wieder persönlich für ihre Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Die Wiederaufnahme der persönlichen Kundenkontakte erfolgt im Wege einer Terminvereinbarung, um Wartezimmersituationen und damit Infektionsrisiken zu vermeiden.
Auch die medizinischen Rehabilitationsleistungen der Knappschaft-Bahn-See haben sich im Umgang mit der Pandemie angepasst und wurden flexibilisiert. Insbesondere hat hierzu neben einer zeitlichen Entzerrung therapeutischer Leistungen die digitale Weiterentwicklung der Rehabilitation einen wertvollen Beitrag geleistet. Mit ihren indikationsspezifischen Angeboten ist die Knappschaft-Bahn-See bereits heute gut aufgestellt, den an COVID-19 erkrankten Menschen zu helfen, wieder gesund und voll belastbar zu werden. Es wird jedoch sichtbar, dass der Bedarf an individuellen Reha-Angeboten wegen schwerer Verläufe mit Betroffenheit verschiedener Organe wächst. Auch zusätzliche, langandauernde Beschwerden wie chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Luftnot und Geruchsstörungen sowie psychische Belastungen können nur mit Hilfe von stationären Reha-Leistungen bewältigt werden. Daher bleibt die Anpassung und Passgenauigkeit der Reha-Leistungen für an COVID-19 erkrankte Menschen eine wichtige Aufgabe für die Knappschaft-Bahn-See.
Insgesamt hat für die Knappschaft-Bahn-See die Kundenorientierung und Kundenzentrierung in allen Leistungsbereichen – also der Rentenversicherung und Alterssicherung, der Kranken- und Pflegeversicherung, der Rehabilitation und der Minijob-Zentrale – während der Pandemie immer im Vordergrund gestanden. Auch in der Phase, in der unsere Geschäfts- und Beratungsstellen geschlossen waren, haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere Kundeninnen und Kunden bestens betreut. Basis dafür war eine moderne technische Ausstattung, die mobiles Arbeiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht hat. 60 Prozent unserer Beschäftigten haben davon Gebrauch gemacht – zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit und zur Aufrechterhaltung eines leistungsstarken Services für unsere Kundinnen und Kunden.